Fehlersuche im Sochi Autodrom: Rene Binder: „Ich brauche jetzt ein Reset…“

Anlässlich der Russlandpremiere der Formel 1 im Olympiapark von Sochi gastierte am Wochenende auch die GP2 Serie an der Schwarzmeerküste. Trotz guter Vorzeichen auf dem anspruchsvollen Kurs ging bei Rene Binder wieder einiges daneben, was den 22-jährigen zu einer offenen Fehlersuche veranlasste…  

Frage: Aus verständlichen Gründen stand der Grand Prix Zirkus in Sotschi noch unter dem Schock des schweren Unfalls von Jules Bianchi. In wieweit war das auch im GP2-Fahrerlager ein Thema?

Rene B.: „Natürlich denken alle daran, was passiert ist, auch wenn wir in Suzuka Gott sei Dank nicht dabei waren. Soweit man es aus von den Fernsehbildern beurteilen konnte, war es eine tragische Verkettung unglücklicher Umständen. Man kann jetzt nur auf ein Wunder hoffen.“

Frage: Es ist lange nichts passiert, aber wie Niki Lauda schon sagte, ist es naiv zu glauben, die Formel 1 sei ungefährlich…

Rene B.: „Eine absolute Sicherheit gibt es in unserem Sport leider nicht, aber das gilt doch noch viel stärker im Straßenverkehr. Ich bin unterm Strich jedenfalls sehr dankbar für die heutigen Sicherheitsstandards, die ja genauso in der GP2 gelten und finde es schade, dass einige Medien hier mit Gewalt einen Schuldigen suchen.“

Themenwechsel: Dein sportliches Zwischentief hat in Sotchi leider eine Fortsetzung gefunden. Dabei hatten Dir Deine Ingenieure hier doch einiges zugetraut…

Rene B.: „Ich mir eigentlich auch. Genau dieser Kurs hätte mir liegen müssen, aber im Moment läuft einfach  gar nichts rund bei mir. Auch wenn es ein paar kleine technische Probleme gab, habe ich es letztlich selbst nicht hinbekommen. Ich weiß ja fahrtechnisch an sich genau, was ich zu tun habe, aber das Feeling im Grenzbereich, fehlt mir momentan einfach.“

Frage: Du hast Deinen zweiten Anlauf im Qualifying abbrechen müssen, weil Dein Auto in Linkskurven aufgrund eines Problems am Reifen oder an der Felge unfahrbar war…

Rene B.: „Wir haben noch nicht herausgefunden, was es genau war, aber es hat sich angefühlt, als würde ich in den Linkskurven fast ein Rad verlieren. Mit dem Auto selbst kann es nichts zu tun gehabt haben, weil das Problem erst aufgetaucht ist, als ich den zweiten Reifensatz drauf hatte. Am Sonntag hat mich dann noch Elinas in die Mauer gedrängt. Solche Dinge scheine ich momentan eben auch noch anzuziehen.“

Frage: Was kann man in den letzten fünf Wochen bis zum Saisonfinale in Abu Dhabi zum Besseren wenden?

Rene B.: „Wir werden jetzt versuchen, die ‚Reset-Taste‘ zu drücken, um wieder dorthin zu kommen, wo ich in den ersten Saisonrennen unterwegs war. Es soll keine Ausrede sein, aber es waren drei, vier Rennen dabei, in denen ein Spitzenergebnis möglich war, was mir sicherlich auch im Kopf geholfen hätte. Es gibt immerhin ein paar Dinge, die wir jetzt optimiert haben und sich hoffentlich bald auswirken werden.“

Danke für das Gespräch!