GP2-Pilot Rene Binder über den Abschluss der Wintertests:

„Wir sind definitiv schon weiter, als erwartet…“

Mit realistischen Zielsetzungen möchte Österreichs einziger GP2 Pilot seine erste komplette Saison im Vorhof der Formel 1 in Angriff nehmen. Wie er seine ersten Highlights bei den Wintertets in Spanien bewertet, erzählt uns der 21jährige Tiroler im nachfolgenden Interview:

Frage: Du hast über die letzten Monate sehr hart gearbeitet. Wie gut siehst Du Dich also nach den so genannten „Pre-Season-Tests“ in Jerez und Barcelona vorbereitet?

RB: „Wir haben unser Programm auf beiden Strecken erfolgreich absolvieren können und sind definitiv schon weiter, als erwartet. In den Long-Runs bin ich bereits auf einem sehr guten Niveau. Außerdem komme ich auch im Nassen gut mit dem GP2 zurecht, sonst hätte ich in Barcelona am Mittwoch nicht die viertschnellste Zeit fahren können. Wir haben am Donnerstagnachmittag noch ein paar Kleinigkeiten am Set-up geändert, die sich in den Qualifying-Simulationen sehr positiv ausgewirkt haben. Wir dürfen uns jetzt nur nicht unnötig unter Druck setzen.“

Frage: Du warst in Jerez schon in den Top-10 und in Barcelona Zwölfter in der letzten Nachmittagssession unter vergleichbaren Verhältnissen. Und das, obwohl noch drei Zehntel nachweislich im Verkehr liegen geblieben sind…

RB: „Barcelona ist eine der schwierigeren Strecken, auf der mir noch einiges an Erfahrung fehlt. Deshalb stimmt mich das letzte Outing auch sehr zuversichtlich. Wir werden jetzt nicht mehr locker lassen.“

Frage: In zwei Wochen startet die GP2 beim Grand Prix von Malaysia in eine neue Saison. Wer ist der Topfavorit und was ist für Dich als „Noch-Rookie“ machbar?

RB: „Ich denke, dass James Calado in der GP2 einer der Topfavoriten sein wird, aber bei
26 baugleichen Autos wird bestimmt nicht immer der gleiche Fahrer vorne sein. Was für mich machbar sein wird ist schwer zu sagen und wird von unseren Startplätzen abhängen. Je näher ich mich in der Nähe der Top-10 qualifizieren kann, desto größer die Chance auf Punkte. Ich konzentriere mich jetzt allerdings nur mehr auf das Wesentliche – das Auto und mich selbst punktgenau vorzubereiten und in der kurzen Zeit, die uns am Wochenende zur Verfügung steht, die bestmögliche Ausgangsbasis für die Rennen zu schaffen.“

Frage: Sepang ist eine der schwierigsten Strecken und außerdem Neuland für Dich…

RB: „Ich werde nächste Woche noch einen Simulatortest in Bologna absolvieren, außerdem hat mir Esteban Gutierrez, mit dem ich neulich wieder trainiert habe, schon ein paar gute Tipps gegeben. Ich fühle mich bereit, auch wenn es ganz sicher kein Spaziergang wird.“